Ausstellungen 2018
Aspekte unserer Esskultur
Ausstellung im Stadtmuseum im Gelben Haus
vom 18. März bis 14. Oktober 2018
Ausstellungs-Info
Die Menschen tun es jeden Tag, nahezu überall und auch in den Medien ist es in aller Munde: Essen. Die Frage, was man isst oder essen sollte, wird angeregt diskutiert. Dass es mittlerweile um viel mehr als die bloße Nahrungsaufnahme geht, zeigte die Ausstellung.
Zu sehen waren historische Kostbarkeiten wie eine Dose „Liebig’s Fleischextrakt“, der das erste massenhaft erzeugte industrielle Lebensmittel in Deutschland war. Die vielfältigen reichten außerdem von der prächtigen Skulptur des Hl. Urban der Weingärtner Esslingen über ein CARE-Paket aus der Nachkriegszeit bis zu Beispielen der neuesten Ernährungstrends.
Es wurden aber nicht nur empfindliche und wertvolle Objekte hinter Glas gezeigt. In den Räumen wuchsen echte Pflanzen und eine Riechstation bot sinnliches Erleben.
Außerdem gaben unterhaltsame Mitmachstationen Antworten auf zahlreiche Fragen zum Thema Essen: Was hat ein Vulkanausbruch mit dem Hungerwinter 1816/17 zu tun? Und das Cannstatter Volksfest und die Sparkassen? Seit wann gibt es industriell hergestellte Lebensmittel?
Wie könnte man die wachsende Weltbevölkerung ernähren? Wer erfand die Konservendose? Wann wurde das erste deutsche Kochbuch geschrieben? Wer ist der offizielle Weltmeister im Weintrinken? Was ist Meal Prep? Und was eine Kochbox?
So griff die Ausstellung aktuelle Tendenzen der Esskultur auf, um den Besucherinnen und Besuchern einen Blick zurück, aber auch in die Zukunft zu geben.
Fotografien: Michael Saile
Schülerausstellung "Schüler machen Eat-Art"
Ganz spontan entstand in Anlehnung an die Ausstellung „In aller Munde. Aspekte unserer Esskultur“ im Unteren Turmraum des Stadtmuseums im Gelben Haus eine kleine Schülerausstellung. Schülerinnen und Schüler der Zollberg-Realschule aus unterschiedlichen Klassenstufen haben sie im Kunstunterricht entwarfen bei Lehrerin Ilona Timmermann kulinarische Köstlichkeiten wie liebevoll verzierte Cupcakes, Riesenzuckerwatte und pralle Beeren. Die Leckereien waren allerdings nicht zum Verzehr gedacht, sondern sind reines Augenfutter.
Die Jugendlichen haben sich intensiv mit der Kunstrichtung Eat-Art auseinandergesetzt. Außerdem beschäftigten sie sich mit dem Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg mit seinen überdimensionalen Nachbildungen von Konsumgütern. So schufen einige Schüler aus Papier, Wollfäden und Farbe detaillierte Abbilder von Süßigkeiten wie Tortenstücken, Bonbons und buntem Eis am Stiel. Andere malten das klassische Motiv des Stilllebens mit Obstschale in leuchtenden Farben oder häkelten sorgfältig Abbilder von Früchten und Donuts.
„Dabei sind bunte Bilder, schmackhafte Collagen und leckere Objekte entstanden“, freute sich Lehrerin Ilona Timmermann. „Alle ausgestellten Arbeiten wurden von den Schülern im Kunstunterricht erschaffen, dabei spielten die persönlichen Vorlieben, Freude und Begeisterung eine große Rolle. All das ist in den Werken nicht zu übersehen!“
Eine Mitmachausstellung für die ganze Familie über Orientierung, Unterwegssein und Ankommen
Ausstellung im Museum im Schwörhaus - Wechselausstellung J. F. Schreiber-Museum vom 6. Mai bis 28. Oktober 2018
Ausstellungs-Info
Wie erreichst du das Ziel einer Reise? Ganz einfach … Navi an und los geht’s! Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, wie du dich zurechtfinden kannst. Dazu hat der Mensch ganz besondere natürliche Voraussetzungen. Er hat sich aber auch viele Hilfsmittel ausgedacht. Was es da so alles gibt, konntest du in der Ausstellung herausfinden.
Globette und Kompasius zeigten im Schwörhaus, wie sich Menschen orientieren. Sie halfen, die richtige Richtung einzuschlagen und den Weg von A nach B zu finden. Kleine und große Besucherinnen und Besucher konnten spielerisch Antworten auf viele Fragen finden: Wie lernen wir Orientierung? Wie machen das Tiere? Wie können wir unseren Standort bestimmen? Und wie die Himmelsrichtungen? Was hilft uns den Weg zwischen zwei Orten zu finden?
Fotografien: Michael Saile
Die Sammlung Hannelore und Jürgen Pintscher
Ausstellung im Stadtmuseum im Gelben Haus
18. November 2017 bis 25. Februar 2018
Ausstellungs-Info
Schwibbogen und Weihnachtspyramide gehören für viele Menschen zur Weihnachtszeit. Ebenso verbreiten Engel- und Bergmann-Leuchter, Räuchermännchen und Nussknacker mit Kerzenlicht und Räucherduft jedes Jahr vorweihnachtliches Flair.
Auch im Stadtmuseum im Gelben Haus stimmen zahlreiche weihnachtliche Figuren die Besucher auf die kommenden Feiertage ein: Die Ausstellung präsentiert mit wertvollen, teils historischen Holzfiguren aus dem 19. Jahrhundert die Geschichte des Kunsthandwerks im Erzgebirge.
Sie zeigt die ganze Bandbreite der Holzfiguren aus dem Erzgebirge: historische und moderne Figuren, die ausgeklügelten Herstellungsmethoden und Figuren in allen Größen, von der Miniatur bis zum mannshohen Nussknacker, der zähnefletschend für ein vorsichtiges Besucher-Selfie strammsteht.
Gleichzeitig erzählt die Ausstellung jedoch von der großen Krise, die die einst reiche Bergbauregion erfasste. Die Menschen konnten sie nur mit einem tiefgreifenden Strukturwandel und völliger wirtschaftlicher Neuorientierung bewältigen.
So veränderten die hochspezialisierten Bewohner die Produktion. Aus Holz fertigten sie durch Sägen, Drechseln und Verleimen komplizierte Gegenstände – zunächst praktische Haushaltsgeräte, aber schon im 18. Jahrhundert Spielzeug und dekorative Puppenfiguren. Sie waren preisgünstig, variantenreich und wegen der charakteristischen Herstellungsweise leicht als Erzeugnisse aus dem Erzgebirge zu erkennen.
Im 19. und 20. Jahrhundert setzte sich der Strukturwandel fort. Aus den Traditionen des Erzgebirges entstanden Figurentypen, die nicht nur praktisch oder zum Spielen geeignet, sondern zunehmend dekorativ waren: Nussknacker,Räuchermännchen, figürliche Kerzenleuchter. Ganze Bergmannsgruppen, Engelsorchester und reich bestückte Pyramiden und Schwibbogen verbreiteten das Weihnachtsbild des Erzgebirges in ganz Deutschland.
Kinderspielzeug wie die massenhaft gefertigten Reifentiere kam dazu, als Weihnachten sich immer mehr zum Schenkfest für Kinder entwickelte.
Im Dritten Reich wurden zusätzlich Millionen von hölzernen Abzeichen, vor allem für das Winterhilfswerk gefertigt. In DDR-Zeiten waren die Figuren aus Seiffen, Olbernhau und anderen Orten wichtige Devisenbringer. Seit der Globalisierung im ausgehenden 20. Jahrhundert erleben die sächsischen Kunsthandwerker durch Kopien und Importe aus Fernost eine neue Krise.
In der Ausstellung waren die schönsten historischen Stücke aus den umfangreichen Beständen der Esslinger Sammler Hannelore und Jürgen Pintscher zu sehen. Die originalen Erzgebirgsfiguren erfreuen die Besucher mit ihrem Detailreichtum und wecken die Schaulust bei Groß und Klein.